Das Comeback der Fette
Jahrelang wurde uns gesagt, dass Fette schlecht sind. Magere Produkte und Light-Varianten füllten die Regale, während Vollfette wie Butter und griechischer Joghurt mit 10% Fett verpönt waren. Mittlerweile zeigt immer mehr Forschung, dass Vollfette tatsächlich einen positiven Beitrag zu unserer Gesundheit leisten und Light-Produkte nicht so harmlos sind, wie sie scheinen. Zeit für das Comeback gesunder Fette!
Eines der größten Missverständnisse beim Abnehmen ist, dass man einfach weniger Kalorien zu sich nehmen muss, als man verbraucht. Obwohl das theoretisch logisch klingt, ist es in der Praxis oft nicht nachhaltig. Kalorienrestriktion führt zu einem langsameren Stoffwechsel, vor allem nach den 20er und 30er Jahren. Außerdem führt das Reduzieren der Kalorien zu mehr Hunger und Heißhungerattacken, sodass man ständig gegen den eigenen Willen ankämpfen muss. Das Ergebnis? Ein Jojo-Effekt, bei dem das verlorene Gewicht oft schnell wieder zurückkommt.
Nicht alle Kalorien sind gleich, und Insulin spielt dabei eine entscheidende Rolle. Insulin ist das Hormon, das bestimmt, ob dein Körper Fett speichert oder verbrennt. Kohlenhydrate haben den größten Einfluss auf Insulin, Proteine eine moderate Wirkung, und Fette sind nahezu neutral. Wenn du deinen Insulinspiegel senkst, kann dein Körper Fett zur Energiegewinnung verbrennen. Das bedeutet, dass du durch eine Reduzierung der Kohlenhydrataufnahme leichter auf deine Fettreserven zugreifen kannst.
Wenn du weniger Kohlenhydrate isst, wechselt dein Körper zur Fettverbrennung. Dieser Prozess, bekannt als Ketose, tritt in der Regel nach 2 bis 3 Tagen Kohlenhydratreduktion ein. Nach etwa 2 bis 3 Wochen ist dein Körper vollständig "fettangepasst" und verbrennt Fett effizient als primären Brennstoff. Fett liefert mehr als doppelt so viel Energie wie Glukose und sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, sodass du zwischen den Mahlzeiten weniger schnell hungrig wirst.
Gesunde Fette, wie sie in Butter, Avocados, Nüssen und fettem Fisch vorkommen, sind unverzichtbar für eine ausgewogene Ernährung. Sie unterstützen dein Hormonsystem, helfen bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K) und sorgen für langanhaltende Energie. Darüber hinaus können sie dabei helfen, viszerales Fett – das gefährliche Bauchfett um deine Organe – zu reduzieren, das bei traditionellen Diäten oft hartnäckig ist.
Um deinen Körper in die Ketose zu bringen, musst du deine Makronährstoffe anpassen: etwa 5% deiner Kalorien aus Kohlenhydraten, 20% aus Eiweiß und 75% aus Fetten. Denke an nahrhafte Optionen wie Kokosöl, Eier, Olivenöl und Vollmilchprodukte. Indem du natürliche, unverarbeitete Fette wählst, gibst du deinem Körper den Treibstoff, den er benötigt, um optimal zu funktionieren.
Die Zeit, in der Fett der Feind war, ist vorbei. Vollfette, gesunde Fette feiern ihr Comeback – und das zu Recht. Sie unterstützen deinen Stoffwechsel, reduzieren Hunger und helfen deinem Körper, effizienter Fett zu verbrennen. Indem du deinen Fokus vom Kalorienzählen auf die Regulierung von Insulin und die Auswahl der richtigen Fette verlegst, arbeitest du nicht nur an einem schlankeren Körper, sondern auch an einer besseren Gesundheit auf lange Sicht.